EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE DER „GOTEN“ UND … 

EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE DER „GOTEN“ UND … Die Goten waren ein ostgermanisches Volk, das seit dem 3. Jahrhundert wiederholt in militärische Konflikte mit den Römern verwickelt war. Während der spätantiken Völkerwanderungszeit bildeten zunächst die West- und dann auch die Ostgoten eigene Reiche auf dem Boden des Imperium Romanum, die 711 bzw. 553 untergingen.

Umstritten ist der Ursprung der Goten. Zur Zeitenwende siedelte im Bereich der Weichselmündung eine Völkerschaft, die antiken Autoren wie Tacitus unter dem Namen Gotonen (Gutonen; gotisch Gutans) bekannt war. Der Name wird oft vom gotischen Wort giutan („gießen“) bzw. gutans („gegossen“) abgeleitet und als „Ausgießer“ gedeutet. N aach späteren Berichten (Jordanes) stammten die Goten ursprünglich aus Skandinavien, doch mag diese eine Fiktion sein. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts zog ein Teil der Goten/Gutonen vermutlich nach Südosten zum Schwarzen Meer (nach Ansicht mancher Forscher „wanderte“ hingegen nur der Name). Nach ersten Auseinandersetzungen mit dem Römischen Reich in Südosteuropa in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts kam es am Ende des 3. Jahrhunderts zur Spaltung in eine östliche (Greutungen) und eine westliche Gruppe (Terwingen), aus denen sich später - grob gesprochen - die Ost- und Westgoten (Ostrogothi, „glänzende Goten“, und Visigothi, „gute Goten“) entwickelten.

Die Greutungen/Ostgoten wurden um 375 von den Hunnen unterworfen. Sie wurden nach deren Niedergang zu römischen Foederati und eroberten 488 unter Theoderich Italien, vorgeblich im Auftrag von Ostrom. Nach Theoderichs Tod zerfiel das Ostgotenreich um 550 unter dem Ansturm der oströmischen Truppen Kaiser Justinians. Die Terwingen/Westgoten, die noch im Jahre 378 das oströmische Heer unter Kaiser Valens in der Schlacht von Adrianopel schlugen, wurden 382 Föderierte und gründeten Anfang des 5. Jahrhunderts ein Reich in Gallien, das von den Franken nach Spanien verdrängt wurde. Das Westgotenreich unterlag 711 den Mauren.

Die Flucht westgotischer Adliger nach Asturien wurde zum Teil der spanischen Geschichte. Der spanische Thronfolger trägt noch heute den Titel „Prinz von Asturien“. Asturien war aber nie westgotisches Siedlungsgebiet. Bereits zuvor waren die im Kernland um Toledo siedelnden Westgoten weitestgehend romanisiert gewesen, was das Fehlen eines für die Westgoten typischen archäologischen Fundhorizonts im 7. und 8. Jh. belegt. Die im Westgotenreich entstandene Mischbevölkerung wurde im Emirat von Córdoba bzw. späteren Kalifat von Córdoba teilweise islamisiert. Die unter islamischer Herrschaft stehenden Christen wurden Mozaraber genannt.

Im Mittelalter diente die Berufung auf die Goten dazu, die Reconquista (Wiedereroberung) und die Wiederbesiedlung entvölkerter Regionen historisch zu legitimieren. Später (im 15. Jahrhundert und danach bis in die Moderne) wurden die Goten auch von Schweden vereinnahmt (mit Berufung auf Jordanes). Jedoch sind eine Verbindung mit den in Südschweden siedelnden Guten (Gotland) und Gauten (Östragötha und Västragötha) sowie eine Verbindung zum Epos Beowulf umstritten und im Dunkeln.

Das berühmteste Artefakt der Goten ist sicher der Codex Argenteus, die Silberbibel, geschrieben mit Silber- und Goldtinte auf Pergamentseiten, die mit dem Rot der Purpurschnecke gefärbt wurden: ein unschätzbar wertvolles Manuskript und eine der wichtigsten Handschriften der Spätantike. Es entstand im frühen 6. Jahrhundert in Italien und liegt heute in Uppsala. Ein einzelnes Blatt dieses Werkes wurde 1970 in einem Schrein im Dom zu Speyer gefunden.

Der 1837 entdeckte Schatzfund von Pietroasa, heute im Nationalmuseum von Bukarest, gehört zu den prachtvollsten Funden, welche den Goten zugeschrieben werden. Möglicherweise wurde er vor den Hunnen verborgen. Im Schatz enthalten sind zahlreiche spätantike Silbergefäße und auch die berühmten Adlerfibeln. Der Adler war seit der Zeit am Schwarzen Meer das gotische Symbol schlechthin.

Das Mausoleum Theoderichs in Ravenna ähnelt ein wenig dem Grabmal Konstantins. Theoderichs Gebeine sind jedoch verschollen.

Der Schatzfund von Guarrazar bei Toledo enthält u. a. Weihekronen zweier westgotischer Könige.

Quelle: Wikipedia, 05/10/2008

Was bleibt ist Die Gotik?

Die Gotik ist eine Epoche der Kunstgeschichte und hat mit den Goten selbst nichts zu tun. Der Name kommt daher, dass dieser mittelalterliche Baustil in Südeuropa als barbarisch – eben „gotisch“ – empfunden wurde; in Deutschland wurde der Begriff dann neutral verwendet.

Quelle: Wikipedia, 05/10/2008

DIE „JECKEN“ GOTEN

Doch nicht überall in Deutschland findet der „Goten-Begriff“ diese auf Kunst reduzierte und neutrale Bedeutung und Verwendung. Nein, ein von „unbeugsamen Godesbergern“ bevölkertes Dorf, das sich Hochkreuz nennt, hört nicht auf, an die Geschichte der Goten anzuknüpfen. Mit der historisch bedeutungsvollen Folge, dass dadurch die Gemeinschaft der „Jecken Goten“ entsteht. Wissenschaftliche Recherchen in der jüngeren Geschichte bestätigen diese Zusammenhänge eindrucksvoll. „Rein zufällig nur“ – wie sollte es anders sein, erfolgen die Gründungsgespräche für eine „Gemeinschaft der Jecken Goten“ in einem Wirtshaus in der Gotenstraße bei einem traditionellen deftigen Bankett. Ohne Frage ein historisches Ereignis. Man schreibt das Jahr 1969 in die Geschichtsbücher.

Die einst auch als „Barbaren“ bezeichneten Goten feiern also ihre Auferstehung im Zeitalter der Moderne, wenngleich nicht als barbarische Goten, sondern als die Jecken Goten unserer Zeit. Namhafte Historiker vermuten jedoch, dass die Eigenschaften, die die „Barbaren oder barbarischen Goten“ ausmachten, heute zum Teil immer noch bzw. besonders noch bei den JECKEN GOTEN anzutreffen sind. So beispielsweise die Einstellung bzw. Eigenart, wenn es darum geht, über das normale Maß hinausgehend zu feiern.

Vielleicht sind es auch die z. T. anders- oder vielleicht sogar eigenartigen Orden und Rituale, die besondere Vereinskultur oder gar die exklusiven Auftritte auf den Ordensfesten, die die Jecken Goten an die Historischen Goten erinnern.

Überlassen wir diese Einschätzung den Beobachtern. Sicher scheint zu sein, dass eine molekularbiologische Genanalyse Muster des gotischen Erbgutes ohne Frage bei den meisten Mitgliedern der JECKEN GOTEN leicht nachweisen könnte. Denn wie bei den „Historischen Goten“ offenkundig verbreitet, sind es Eigenschaften wie Tapferkeit und Beherztheit, Tollkühnheit und Entschlossenheit, Forschheit und Furchtlosigkeit, Heldentum und Kühnheit, Risikobereitschaft und Rückgrat, Unerschrockenheit und Zivilcourage, aber ganz besonders Bescheidenheit und Herzlichkeit, die die „Jecken Goten“ unübersehbar auszeichnen dürften. Möglicherweise sind es auch die oft schlichten Ressourcen oder auch die nicht selten zu Tage tretenden, grenzwertigen Vorstellungen von der Einhaltung hoheitlicher Gebote, die an die Historischen Goten erinnern.

Ganz besonders – das wird sicherlich kein neutraler Beobachter abstreiten können, sind es Frohsinn und der so starke Gemeinschaftssinn, die alle Goten – wie nirgendwo sonst – zu einer familiären Gemeinschaft verschmelzen.  Zu einer Gemeinschaft echter Karnevalisten, denn wo sonst sind Freude, Ausgelassenheit und Gemeinschaftssinn so eng miteinander verbunden. So sind es die JECKEN GOTEN, die den Karneval in den Mittelpunkt ihrer Lebensphilosophie stellen, die sich mit viel Mühe und finanziellem Aufwand auf die Festwochen vorbereiten und diese zumeist „rauschhaft“ erleben.

Also finden die JECKEN GOTEN der Moderne ihre Art, Karneval zu feiern, in uralten Riten der „alten Goten“.

Man darf wohl davon ausgehen, dass alle rheinischen Karnevalsvereine ähnliche Ursprünge aufweisen. So sind die „JECKEN GOTEN“ auch nur eine Karnevalsgemeinschaft unter vielen Rheinischen Vereinen, wenngleich sie für sich in Anspruch nehmen können, ihren Ursprung – wie vorstehend belegt – exklusiv und mit Stolz auf die „Historischen Goten“ zurückführen zu können.

Und das gilt wohl für alle rheinischen Karnevalsaktiven: Wie bei allen Masken- und Fetischkulten, landet man im Rückblick bei religiöser Magie, bei der Beschwörung von Dämonen. Karneval (der Begriff entstammt dem mittelalterlichen Latein und bezieht sich auf den Aschermittwoch, an dem die Fastenzeit eingeleitet wird: carnevale = Fleisch, lebe wohl) – ein kultisches Relikt aus Zeiten, als Menschen sich noch überwiegend in Wäldern aufhielten, wo Menschen in einer Gemeinschaft Erlebnisse suchten, die von Freude und Frohsinn bestimmt werden.

Wenn es unbeteiligten Beobachtern kaum möglich ist, das karnevalistische Treiben der Jecken im Karneval zu verstehen, ist das nicht erstaunlich. Der ehemalige Oberstadtdirektor von Köln, Kurt Rossa, sicherlich ein hervorragender Kenner des Rheinischen Karnevals, beschrieb einmal das Phänomen Karneval wie folgt: „Karneval ist für den Fremden wie Bungee-Springen.“ Wer sich nicht am Gummiseil in die Tiefe stürzt, der kann nichts erleben und nichts begreifen.

Nun aber weg vom Philosophischen, hin zur eigentlichen Chronik der „JECKEN GOTEN“.

 


 

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